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Trauma rund um Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit danach prägen das Leben

Hinter unerklärlich hohem emotionalen Stress stecken oft unerlöste Traumata vor, während und kurz nach der Geburt. Man spricht von pränatalen oder perinatalen Psychotraumata.

Im Rahmen der ganzheitlichen Traumatherapie halte ich es für wichtig, die Ereignisse ganz am Anfang des Lebens offen und neugierig zu betrachten, zu erspüren und alten Schmerz zu lösen.

Geburtstrauma bei Erwachsenen

Das Geburtstrauma hat viele Facetten.

Das Geburtstrauma umfasst eine Vielzahl von leidvollen Erfahrungen rund um Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach. Manche davon sind bewusst, andere wiederum schlummern unbewusst tief im Verborgenen der Seele und machen sich erst bemerkbar, wenn im späteren Leben sogenannte „Trigger“ auftreten und es wachrufen.

Viele Traumata haben ihren Ursprung ganz am Anfang des individuellen Lebens.

Methoden, die das Geburtstrauma behandeln

> ganzheitliche EMDR-Traumatherapie

> pränatale Therapie (Körperpsychotherapie nach Robert st John)

> imaginativ-spirituelle Therapie

> BGT Bild-Gestalt-und Traumatherapie

 

 

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Die Seelen von Mutter und Kind sind während Schwangerschaft und Geburt besonders verletzlich. Zwiespältige Gefühle gehören ganz natürlich dazu. Hier machen wir Grenzerfahrungen im Spannungsfeld zwischen Leben und Tod, Trennung und Einheit, Liebe und Angst, unendlichem Schmerz und unendlichem Glück. Hier hat das Leben seinen Anfang; hier hat das Trauma seinen Ursprung.

Wer in der Tiefe etwas verändern will, muss an den Ursprung seines Lebens gehen

Seelische Wunden der Mutter

Rund um die Geburt kann es zu vielen unterschiedlichen Verletzungen, Wunden und Narben bei der Mutter kommen. Auf körperlicher und auch auf seelischer Ebene.

  • Das erinnerbare Trauma der Mutter
    Diese Traumata sind der Mutter meist bewusst. Die seelischen Wunden stehen in Zusammenhang mit Zeugung, Schwangerschaft, Partnerschaft, Mutterschaft, medizinischen Untersuchungen, Arztgesprächen, Krankenhaus, Übergriffigkeiten, Entmündigung als Frau und anderen schmerzhaften Geburtserfahrungen wie PDA, Kaiserschnitt, Dammschnitt, Scheidenriss bis hin zum Stilltrauma und Wochenbettdepressionen …
    Mit meiner ganzheitlichen Traumatherapie unter Einsatz von EMDR unterstütze ich Mütter bei der Bewältigung ihrer seeleischen Geburtsverletzungen.
  • Unbewusste Geburtstraumata der Mutter
    Vor und während Schwangerschaft und Geburt ist die Seele der Mutter sehr durchlässig für „alte“ Traumata. Diese stammen oft aus ihrer eigenen vorgeburtlichen Geschichte – also aus der Zeit, wo sie selbst im Bauch ihrer Mutter heranwuchs. Wir haben es also mit transgenerationalen Themen zu tun.Ich empfehle jeder Frau, die sich ein Kind wünscht oder bereits schwanger ist, ihre eigenen Mutterthemen aufzuarbeiten, Frieden zu schließen oder sich gegebenenfalls energetisch abzunabeln, bevor sie selbst Mutter wird. Die körperpsychotherapeutische Methode nach Robert St. John eignet sich wunderbar, um eigene pränatale Erfahrungen aufzuarbeiten und in Kontakt mit dem eigenen, ungeborenen „inneren Baby“ zum kommen.
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Das unbewusste Geburtstrauma – die seelische Wunde des Babys

Meist ist das Geburtstrauma dem Erwachsenen nicht bewusst. Warum lohnt es dann, sich damit zu befassen? Die Antworten liefert das Leben – meist im Erwachsenenalter.

  • Akuter seelischer Schmerz, der alleine nicht bewältigt werden kann – könnte ein Hinweis auf ein Geburtstrauma sein.
    Die Betroffenen stoßen oft an einen Punkt, wo sie alleine nicht mehr weiter kommen. Zum Beispiel wegen unergründlich tiefem Liebeskummer, völlig irrationalen Ängsten, unerklärlicher Panikattacken oder heftiger Verlustschmerzen. Meist spüren meine Klienten intuitiv, dass ihr Leid über das zu erwartende Maß hinausgeht. Sie stoßen an die Grenzen ihrer gewohnten Bewältigungsstrategien und merken dann: Es ist Zeit, neue Wege zu suchen. Für mich ist das ein Zeichen, dass die individuelle Psyche jetzt reif ist, einen weiteren wichtigen Entwicklungs-Schritt zu gehen und sich mit der Erleben vor und um die Geburt herum zu beschäftigen. Denn pränatale und perinatale Traumata prägen das Leben und können ein goldener Schlüssel zu seelischen Reifeprozessen sein.
  • Immer wiederkehrende Denk- und Verhaltensmuster mit schmerzlichem Ausmaß und ohne Erklärung in der bewussten Biographie
    Beispiele hierfür sind sich wiederholende Beziehungserfahrungen, Nähe-Distanz-Konflikte, Prüfungsstress, Versagensängste, Angst vor dem Alleinsein, Probleme mit Pünktlichkeit, chronischer Geldmangel, sozialen Phobien, Süchten, Zwängen… Oder die Betroffenen starten mit guten Ideen, viel Euphorie und Freude in ein Projekt – und erleben dann kurz vor dem Durchbruch irdendeinen Dämpfer, der die daran hindert, ihr Vorhaben zum Erfolg zu bringen, sich damit zu zeigen oder an die Öffentlichkeit zu gehen. Wohlgemerkt, das kann schon mal passieren. Wenn es aber so oder so ähnlich öfter vorkommt, sollte das zu denken geben und eine Einladung sein, das eigene Geburtsmuster zu erforschen.

Die meisten Menschen, die älter als 30 Jahre sind, haben ein Trennungstrauma nach der Geburt erlebt.

Schwangerschaft und Geburt setzen jede Menge Transformationspotenzial frei – hier kann viel Heilung geschehen

Aus psychotherapeutischer Sicht steckt in den großen Mysterien von Zeugung, Schwangerschaft, Geburt und der Zeit danach ein enormes Potenzial, das befreit werden will. Denn bereits hier geschehen Traumata, die ganz tief im Verborgenen, einen gewaltigen Einfluss auf das spätere Leben haben.

Die Geburt hat immer eine Vorgeschichte

Die Seele sucht sich das Umfeld aus (Eltern, Gesellschaft, Umstände), das sie am besten unterstützt, um die Erfahrungen zu machen, die sie in diesem Leben machen möchte. Ein erfülltes Leben zu leben bedeutet nicht, Gemütlichkeit, Komfort, dauerhaftes Glück. Es bedeutet die Auseinandersetzung und Versöhnung mit den jeweiligen Lebensthemen – und diese beginnen meist schon vor der Geburt.

Trauma während der Schwangerschaft

Im Idealfall ist die Gebärmutter ein wohliges Nest, in dem das junge Leben wachsen und gedeihen kann. Und zwischen Mutterseele und Kindseele eine innige Bindung entsteht. Doch oft kommt es anders: Bereits der Moment, wo die Mutter entdeckt, dass sie schwanger ist, kann für Mutter und Kind ein gewaltiger Schock sein.

  • Schwangerschaftsabbruch – seitens der Mutter (Abtreibung) oder seitens der Kindseele (Abgang oder „Sternenkinder“).
  • Alleingeborener Zwilling
  • Stress der Mutter mit und während der Schwangerschaft – von traumatischen Ereignissen während der Schwangerschaft, existentiellen Herausforderungen, Trennungen z.B. vom Partner oder eine spontan geplante Hochzeit
  • Ängste und Sorgen der Mutter – auch eigene vorgeburtliche Erfahrungen
  • Vaterlose Schwangerschaft / Abwesenheit des Vaters
  • Schwangerschaftskomplikationen verschiedenster Art

Traumata im Geburtsverlauf

  • Kaiserschnitt – geplant oder als Notkaiserschnitt
  • Nabelschnurtrauma
  • PDA
  • Wehenfördernde- oder hemmende Medikamente
  • Krankenhaustrauma
  • Saugglocke, Zangengeburt etc.
  • Geburtsverletzungen
  • Seelische Verletzungen von Mutter und Kind während der Geburt

Trennung von Mutter und Kind nach der Geburt

  • Erste Berührung; erster Blickkontatk durch Artz oder Hebamme statt durch Mutter oder Vater
  • Brutkasten-Erfahrung
  • Kinderzimmer; Kinderbett

Trauma im Wochenbett und im ersten Jahr

  • Herausforderungen in der Partnerschaft
  • Das Baby weint die Tränen der Eltern („Schreibaby“)
  • Babyblues und Wochenbettdepression
  • Trennung von Mutter und Kind (Adoptivkinder, Pflegekinder, Kinderheim oder Aufwachsen bei Großeltern)

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